Allgemeine Informationen über unsere Wettkampfgruppe

Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf

Olvenstedt (SHo). Die Wettkampfgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Olvenstedt ging am vergangenen Sonnabend zu ihrem ersten offiziellen Wettkampf im Löschangriff "Nass" im Jahr 2016 an den Start. Dazu reiste das Team in Begleitung zahlreicher Fans ins nahegelegene Tryppehna im Landkreis Jerichower Land. Beim Lindenpokal wollten die Männer um Teamleiter Sebastian Schiller in zwei Disziplinen ihr Können unter Beweis stellen und gleichzeitig eine Standortbestimmung der eigenen Leistungen vornehmen. Unterschieden wurde beim Wettkampf in der Nutzung einer Tragkraftsprizte TGL oder die einer DIN-Pumpe. Die Olvenstedter hatten sich zum Start in beiden Kategorien entschlossen.


Pünktlich um 11 Uhr gingen die ersten von 23 Mannschaften an den Start, den die Ausrichter aus Tryppehna auf den Reitplatz in Möckern verlegt hatten. Zu diesem Zeitpunkt hieß es auch für das Olvenstedter Startbereitschaft herzustellen, denn ihr erster Durchgang erfolgte in der Disziplin TGL gleich mit dem 2. Lauf.
Man merkte schon, dass die Aufregung, bei jedem einzelnen natürlich unterschiedlich stark ausgeprägt, stieg. Da wurde nochmals festgezurrt, die Ventile geprüft - ja noch einmal vor dem Gang an die Startplatte alles in Augenschein genommen. Die Aufbauzeit von 5 Minuten schöpfte das Team auch konsequent aus, denn nichts sollte schon an dieser Stelle dem Zufall überlassen werden.
Das das Kommando "Auf die Plätze" - der Startschuss wirkte wie in Stromschlag. Jeder wusste, was er zu tun hatte. Der Run an die Platte, das Kuppeln, der Sprint nach vorn und das gute Zielen zeigten, dass sich das Training ausgezahlt hatte. Mit einer respektablen Zeit von 40,93 Sekunden konnte dieser erste Durchgang beendet werden.
Danach hieß es erst einmal, das Material für den ersten Gang im DIN-Lauf vorzubereiten und natürlich die "Gegner" zu beobachten. Und da gab es eine ganze Menge zu sehen und abzugucken. Nicht nur, dass mit Mannschaften aus Zella (Thüringen) und Ausrichter Tryppehna zwei Teams von den jüngst zurückliegenden Deutschen Meisterschaften am Start waren, auch die Teams Rübeland, Hemleben und Klietzen demonstrierten, welche Maßstäbe in dieser Disziplin herrschen und wie der eine oder andere Zeitvorteil heraugeholt werden kann. Kein Grund für unser junges Team nach dem ersten Durchgang die Köpfe hängen zu lassen, sondern zu lernen.
Wenig später dann der erste Durchgang mit einer Pumpe ZL  1500. Da alle beiden Bahnen mit diesem Modell vom Ausrichter bestückt wurden, waren die Bedingungen hier für alle angetretenen Teams gleich. In atemberaubender Geschwindigkeit war das Wasser an den Strahlrohren. Trotz ungewohnter Pumpe, wechselden Lichtverhältnissen und aufkommenden Windböen zeigte die Uhr der Zeitnahme passable 39,33 Sekunden an. Mit diesem Ergebnis wollten sich die Olvenstedter nicht zufrieden geben und so hieß es auch hier wieder auf den 2. Durchgang zu hoffen.
Zunächst war allerdings wieder der Durchgang mit der eigenen Tragkraftspritze TGL an der Reihe. Kein Fehler, tolle Laufzeiten und hervorragendes Zielen, also sollte hier doch mehr herauskommen. Der Blick zur Zeitnahme bestätigte, was Fans und Team beim Lauf wahrgenommen hatten: Eine Verbesserung der Zeit! Mit 37,01 Sekunden wurde der erste Durchgang deutlich unterboten. Nun hieß es also abwarten, was dieses Ergebnis zählte. Die erste Marke hatten die Gäste aus Thüringen bereits im ersten Durchgang mit 20,57 Sekunden gesetzt.
Jetzt musste der Kopf freibekommen und der 2. Start im DIN-Lauf in den Fokus genommen werden. Also wurde das Equitment vorbereitet, letzte Abstimmungen getroffen und natürlich gleich noch einmal geguckt, was denn die anderen Teams so präsentieren. Vor allem wurde deutlich, dass trotz bestem Können, auch Spitzenteams Fehler machen. So auch die Gastgeber aus Tryppehna, denen ein Schusseligkeitsfehler eine hervorragende Zeit und somit auch eine Platzierung ganz vorn gekostet hatte.
2. Lauf, neues Glück! Wie die Wirbelwinde fegten Erik und Felix mit den Strahlrohren an die Ziellinie, nachdem die anderen den Verteiler ebenfalls unheimlich schnell auf dem inzwischen durch Regen und die Starts durchgeweichten Platz positioniert hatten. 32,13 Sekunden, wiederum eine deutliche Verbesserung! Doch die Freude über die tolle Zeit und eine Platzierung weiter vorn währte leider nur Sekunden. Die rote Fahne des Bahnleiters war oben. Fragende Blicke, Kopfschütteln und dann die Ernüchterung. "Auf Grund eines technischen Fehlers ist der Lauf ungültig". Blieb nun also nur das Ergebnis aus dem ersten Lauf, was bei der Siegerehrung den 22. Platz bedeutete.
Zwar war die Enttäuschung und der Ärger über den Fehler allen im Team anzumerken. Doch alle mitgereisten Fans, darunter auch Dirk Ziems als stellvertretender Wehrleiter bauten die Mannschaft schnell wieder auf. "Fehler sind zum Lernen da", stellte er mit Blick auf die Patzer auch der Spitzenmannschaften nüchtern fest. "Der Blick muss nach vorn gehen!" und "Nach dem Lauf ist vorm dem Lauf!", diese Weisheiten von anderen Mannschaften, nutzten im ersten Moment dem enttäuschten Team nicht viel, trugen aber dennoch dazu bei, dass sich die Mienen schnell wieder auffellten. Bis zur Siegerehrung nutze man dann die Zeit zum Fachsimpeln aber auch zum Knüpfen neuer Kontakte.
Die Siegerehrung - hier blieben ja noch die Läufe im Bereich TGL. Und siehe da, mit einem sehr guten Platz im Mittelfeld hatten die Olvenstedter gezeigt, dass Podestplätze zwar noch in der Zukunft liegen, sie sich aber in Sachen Teamwork, läuferischer Qualitäten und Zusammenhalt nicht hinter besser platzierten Mannschaften verstecken müssen.
Nach dem Lauf ist nun einmal vor den Lauf und so gehen die Mannen des Olvenstedter Wettkampfmannschaft am kommenden Sonnabend, 13.08.2016, beim Nachtlauf in Bad Belzig (Brandenburg) erneut an den Start.
Die gesamte Wehr wünscht vorab: VIEL ERFOLG!


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